KURZREPORT: „Blockchain“ in der Logistik

Rückverfolgbarkeit und Fälschungssicherheit durch digitale Aufzeichnung der Transaktionen

„Blockchain“- die nächste Herausforderung, die auf Unternehmen im Bereich der Digitalisierung wartet. Bei diesem Instrument werden alle relevanten Informationen von Transaktionen entlang der Wertschöpfungskette in einer Blockchain gespeichert. Bei jedem Schritt wird die Kette um einen Block erweitert und durch Verschlüsselung („Hash-Funktionen“) wird sichergestellt, dass die Einträge nicht mehr geändert werden können und somit fälschungssicher sind. Alle Teilnehmer entlang der Wertschöpfungskette (vom Lieferanten bis zum Endkonsumenten) können die relevanten Informationen (Herkunft der Rohstoffe, BatchNr. Track) jederzeit überprüfen.

Worin liegen die Vorteile dieser „Wundertechnologie“ und warum könnte diese für die Logistikbranche von Interesse sein?

Der Fokus der Blockchain-Technologie konzentriert sich darauf die Rolle von Intermediären in Geschäftsprozessen weitgehend auszuschließen. Imaginär kann man sich die Blockchain wie ein digitales Geschäftsbuch vorstellen, das alle mit dem Geschäftsprozess in Verbindung stehenden Transaktionen aufzeichnet analog einem Protokoll (sprich: der Blockchain). Der wesentliche Vorteil besteht darin, dass alle Vertragspartner direkt miteinander in Interaktion treten können und die Daten nicht zentral, sondern verteilt gespeichert werden. Dieses Peer-to-peer Netzwerk ermöglicht es ohne zwischengeschaltete Instanzen interagieren zu können.

Jede Transaktion erhält einen verschlüsselten Zeitstempel und wird mit der Vorangegangenen verknüpft. Aus diesem Prozess heraus entsteht eine zusammenhängende und unveränderbare Kette aller durchgeführten Geschäftsfälle.

Der generierte Mehrwert liegt zum einen in der Senkung der Transaktionskosten durch den Wegfall von Intermediären sowie im Ausschluss von möglichen Manipulationen. Mit Hilfe der Blockchain kann in einem Supply Chain Netzwerk eine gemeinsame, technologiebasierte Vertrauensbasis geschaffen werden.

Anwendungsbeispiel für die digitale Rückverfolgbarkeit der „Original Salzburger Mozartkugel“ für Japan  

Geschichte:

Vergangenen Sommer verbrachte Sakura einen wunderschönen Urlaub in Salzburg. Neben den Sehenswürdigkeiten hat sie großen Gefallen an der leckeren originalen blauen Mozartkugel gefunden. Zuhause in Japan angekommen ließ sich Sakura die Mozartkugeln liefern und wurde schnell zur Stammkundin. Großen Wert legt sie darauf, dass die aus dem Ausland importierten Lebensmittel fälschungssicher sind. Am liebsten würde Sakura selbst überprüfen ob es sich hierbei um „Ihre originale Mozartkugel aus Salzburg“ handelt.

Mithilfe eines Show Cases möchten wir Sakura zeigen, wie eine Blockchain-Technologie sicherstellen kann, dass es sich um die „Original Salzburger Mozartkugel“ handelt und wie sie überprüfen kann ob bzw. wann eine gefälschte Mozartkugel eingeschleust wurde.

Case Darstellung:

Ein Container beinhaltet 3 Packungen mit jeweils einer „Originalen Salzburger Mozartkugel“. Der versiegelte Container wird via Rotterdam nach Shanghai geliefert. Im Hafen von Shanghai wird der Container entladen um die 3 Packungen im asiatischen Raum zu verteilen. Nach der Entladung des Containers in Shanghai durch den Großhändler wird eine gefälschte Mozartkugel eingeschleust und an den Zielhafen in Tokyo geschickt. Bei der Warenübernahme in Tokyo wird durch den Scan der Packung erkannt, dass es sich um eine Fälschung handelt. Die rote Mozartkugel weist keinen Scan im Warenausgangslager aus. Der weitere Import nach Japan kann somit unterbunden werden.

 

Abbildung 1: Blockchain Scans entlang der Lieferkette, Quelle: © Authentic Vision | authenticvision.com

 

Welchen Mehrwert bietet die Digitalisierung bei diesem Showcase?

Wie im Showcase skizziert könnte die Blockchain die Zulieferindustrie verändern. Die Endkonsumenten müssen nicht mehr blind auf die Qualität eines Produktes aufgrund eines Markennamens vertrauen. Die komplette Lieferkette könnte mit vertrauenswürdigen Daten nachverfolgt werden. Ein weiterer Meilenstein ist die durchgängige und deutlich erleichterte Chargenrückverfolgbarkeit. Zusammenfassend ermöglicht die Blockchain eine durchgängige Datentransparenz in der Wertschöpfungskette.

Möchten Sie mehr über das Thema Blockchain erfahren?

Besuchen Sie unseren Workshop am 25.02.2019 in Puch Urstein. Die Details zu dem Programm finden Sie auf der Homepage unter folgendem Link https://www.dtz-salzburg.at/veranstaltung/workshop-blockchain-in-der-logistik/

Vortragender Alex Zeisler, MA im DTZ Labor (FH Salzburg), Foto: Franz Neumayer

 

Vortragender Maximilian Jakob Schirl, BSs im DTZ Labor (FH Salzburg), Foto: Franz Neumayer

Berichterstattung von Mag. Margot Elwischger, MIM, MBA, Researcher, Logistik & Operations Management, FH Salzburg, 12.01.2019